Auf den punkt
Bananenreiferei
Computergesteuerter Reifeprozess überwacht von geschultem Personal
26 vollautomatisch gesteuerte Press-Reifekammern für Bananen
Reifekapazität: 25.000 Kartons pro Woche
Punktgenaue Reifung ermöglicht eine optimale Auslieferungsqualität
Die Banane ist weltweit die bekannteste Frucht – und eine der beliebtesten zugleich. Grund genug, sie einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Bei uns in Europa weiß zum Beispiel kaum jemand, dass es über 300 verschiedene Sorten gibt – darunter auch eine rote Banane mit zartrosa Fruchtfleisch und einem herberfrischenden Aroma. Die in Europa handelsübliche Sorte bei den Obstbananen ist die Cavendish. Übrigens: 80 % der weltweit geernteten Bananen sind keine Obst-, sondern Gemüsebananen (»Plantains«).
Geschichte
Seit Mitte der 1970er Jahre ist die vorherrschende Sorte auf mittel- und südamerikanischen Bananenplantagen die Cavendish. Ihre Vorgängerin, die Gros Michel, hatte sich als nicht widerstandsfähig genug gegen den Pilz der Panama-Krankheit erwiesen. Benannt wurde die Cavendish nach dem sechsten Duke of Cavendish, der in seinem Garten schon um 1830 Bananen aus China anpflanzte. Gegenüber der Gros Michel hat sie neben der höheren Widerstandsfähigkeit noch weitere Vorzüge: Weil ihre Stauden niedriger sind, können sie Stürmen besser trotzen und lassen sich zudem leichter abernten. Außerdem kann man sie dichter pflanzen – und damit höhere Flächenerträge erzielen.
Anbau
Der Bananenanbau ist eine Wissenschaft für sich. Die Vorbereitungen für die Ernte beginnen, sobald die ersten Blüten sichtbar werden. Tag für Tag müssen die Arbeiter ins Feld, um die zukünftigen Büschel mit Farbbändern zu kennzeichnen – jede Woche mit einer anderen Farbe. Jede »Büschelfarbe« reift nun weitere elf bis 13 Wochen. Neben dem Farbband ist auch das Kaliber, also die Dicke der Frucht, ein Hinweis auf die Erntereife. Bei der Ernte wird die Staude mit dem Büschel abgeschnitten. Das Büschel wird abgenommen und mit der Seilbahn ins Packhaus befördert. Eine Pflanze wird also nur ein Mal abgeerntet! Im Packhaus wird das Büschel in Hände geschnitten und ins Wasserbad gelegt. Das Wasser enthält Alaun, das das aus der Schnittstelle austretende Latex bindet – so verhindert man Verschmutzungen der Schale. Die Qualität der Bananen sowie Form, Größe und Reifegrad werden im Packhaus erneut sorgfältig geprüft. Anschließend werden die Bananen gelabelt. Vorsichtig werden die stoß- und druckempfindlichen Früchte verpackt, so dass sie ihr Ziel in einwandfreiem Zustand erreichen.
Transport
Damit sie in gleichbleibend hoher Exportqualität gedeihen können, benötigen Bananen während ihres Wachstums ausgeglichene Klimabedingungen. Auch auf dem Weg von der Plantage in den Handel sind Bananen anspruchsvolle Passagiere: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung müssen genauestens gesteuert werden, damit die empfindliche Ware während des Transports nicht vorzeitig reift. In den Bananenschiffen herrschen während des zehn- bis 14-tägigen Transports exakt kontrollierte Lagerbedingungen: Bei einer Temperatur von 13,4 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 bis 95 % gelingt es, die Früchte in eine Art »Schlafzustand« zu versetzen und somit den Reifeprozess für die Dauer des Transports zu unterbrechen. Die spätere Frischluftzufuhr richtet sich nach dem CO2-Gehalt der Laderaumluft.
Reifung
Nach Löschung der Bananen im Zielhafen und Zustellung per LKW gehen die Bananen unmittelbar in die Obhut erfahrener Reifemeister über. In computergestützten Reifekammern reifen die Bananen innerhalb von vier bis acht Tagen bis zur vom Handel gewünschten Reifestufe nach. Damit wir unseren Kunden stets gleichbleibend hohe Qualität liefern können, werden die Früchte während der Reifung mehrmals täglich vom Reifemeister kontrolliert.